Bildhauerzeichnungen
(eine Rückschau)

"Zeichnen ist säen, malen ist ernten", sagt van Gogh. Das passt auch für die Bildhauerei.

Gertrud und ich haben uns 1967 in der Bildhauerklasse von Hans Wimmer kennengelernt.
Dort stand das Zeichnen vor der Natur im Zentrum. Es galt die Figur als Architektur zu verstehen, mit tragenden und hängenden Elementen, und die Funktion in der Bewegung.
Die Zeichnung ist ja immer der Anfang von etwas, eine Suchbewegung.

Der Versuch Raum und Volumen unseres Gegenstandes zu erfassen, seine Ausstrahlung.
Der Versuch eine Existenz zu machen, ein Kraftfeld aufzubauen.
Die Erkenntnis, dass ich mich meinem Gegenstand zwar annähern, ihn aber niemals erschöpfen kann.
Ich kann immer neue Anläufe nehmen über Kontur oder Strichgespinnst, egal wie: du darfst alles, nur nicht langweilen.
Schließlich erfahre ich auch die Möglichkeit in eine Manier, eine Masche abzugleiten, zu viel Ego etc.
Es gibt Wahrheitssucher und es gibt Tortenbäcker.

Zum Schluss ein Satz von Cezanne:
"Das Kunstwerk, ein Winkel der Schöpfung, von einem Temperament gesehen."

Im Mai 2019, Gerd Weiland

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